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04.11.2022 - Nachprüfungsverfahren zur Feststellung der Unwirksamkeit eines öffentlichen Auftrages

Datum der Entscheidung
04.11.2022
Aktenzeichen
2 Verg 1/22
Normen
§§ 121, 134 Abs. 2, 135 Abs. 1 Nr. 1, 135 Abs. 2 GWB, § 57 Abs. 1 Nr. 4 VgV, Art. 3 Abs. 4 VO (EWG, Euratom) Nr. 1182/71 des Rates vom 03.07.1971
Rechtsgebiet
Sonstiges Zivilrecht
Schlagworte
Sonstiges Zivilrecht, Vergaberecht; Nachprüfungsverfahren zur Feststellung der Unwirksamkeit eines öffentlichen Auftrages, Stillhaltefrist
Titel der Entscheidung

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Nachprüfungsverfahren zur Feststellung der Unwirksamkeit eines öffentlichen Auftrages (291.2 KB)
Leitsatz

1. Ein Nachprüfungsantrag ist ausnahmsweise auch nach Erteilung des Zuschlages statthaft, soweit der Antragsteller binnen der Frist des § 135 Abs. 2 S. 1 GWB einen Verstoß im Sinne des § 135 Abs. 1 GWB geltend macht (Anschluss an OLG Düsseldorf, Beschluss vom 19. April 2017 – VII-Verg 38/16 –; Beschluss vom 12. Juni 2019 – VII-Verg 54/18 –).

2. Hat sich ein Verstoß des öffentlichen Auftraggebers gegen die Stillhaltefrist des § 134 Abs. 2 GWB nicht zu Lasten des Bieters ausgewirkt, kann der Bieter die Feststellung der Unwirksamkeit des öffentlichen Auftrages nicht verlangen (Anschluss an OLG München, Beschluss vom 31. Januar 2013 – Verg 31/12 –).In diesem Fall bedarf es keiner Entscheidung, ob die Stillhaltefrist des § 134 Abs. 2 GWB, deren Ende rechnerisch auf einen Sonntag fällt, gemäß Art. 3 Abs. 4 VO (EWG, Euratom) Nr. 1182/71 erst am darauffolgenden Montag endet.